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Hardroughs mähen wann, wie, wo und warum

Hardroughs: rauh, ökologisch wertvoll aber spielbar!

Lange ersehnen unsere Golfer den Zeitpunkt an dem es endlich soweit ist: Die Hardrougs werden gemäht! Dennoch ist den meisten Golfern unklar warum so spät, warum genau diese Flächen und warum auf diese Weise (gepresste Ballen)? 

Die Roughbereiche an unseren Golfplätzen wurden beim Bau mühevoll mit Gräsern, die einen mageren Bewuchs darstellen angesäht. Diese "Rotschwingelroughs" zeichnen sich dadurch aus, dass der Ball leicht zu finden ist und dennoch ein ca. 40cm hoher Bewuchs und eine schöne Optik und Strukturierung der Plätze erhalten bleibt. 

Wichtigster Punkt für den Erhalt solcher spielbarer Roughs ist ein magerer Boden, da sich sonst andere Gräser zu einem dichten Unterwuchs etablieren. 

Auf den Bahnen 10-12 am Ostplatz wurde früher landwirtschaftlich sehr stark gedüngt, wodurch ein deutlich höherer Sticksottgehalt im Boden besteht, als in den anderen Bereichen. 

Leider wurden die angesähten Roughs in den ersten Jahren mit einem Mulchmäher gemäht und das Schnittgut zerkleinert liegengelassen, so dass eine sogenannte "Gründüngung" der Bereiche stattfand. Dies führte dazu, dass die Bereiche nicht mager blieben, sondern die Gräserbestände fetter wurden und sich viele dicke Unkräuter ansiedelten. 

Wie und wann auf den Flächen abseits der Spielbahnen gemäht werden soll und darf regelt ein der Baugenehmigung zugrunde liegender "landschaftspflegerischer Begleitplan". Dieser legt für alle Spielelemente fest, wann, wie oft und wie gemäht und gedüngt werden darf. 

Für die Hardroughs ist in diesem „landschaftspflegerischen Begleitplan“ pro Jahr eine 1-2-malige Mahd mit Abtragung des Schnittgutes vorgesehen, die nicht vor dem 15.06 erfolgen darf. Dies begründet sich einerseits in der gewünschten weiteren Ausmagerung der Flächen und einer bestimmten nötigen Mindestlänge der Gräser, damit diese technisch aufgenommen werden können, andererseits aus dem Schutz bodenbrütender Vögel. 

Wir haben uns entschieden zur Wiederherstellung magerer Bodenstandorte nahe der Spielbahnen (7m-8m daneben) zweimalig mit Schnittgutabtrag zu mähen, um schnell die ursprünglich geplante Magerrasen-Roughsituation zu regenerieren. Die so genannten Ruderalflächen weiter abseits der Spielbahnen werden wir nur im Herbst abmähen und abtragen, damit die landschaftliche Struktur des Platzes mit den wogenden Roughs erhalten bleibt. 

Der Abtrag des Schnittgutes erfolgt als gepresster Heuballen, die ein ortansässiger Landwirt verwertet, so dass wir keine Entsorgungsproblematik haben. Wir mähen die Hardrough-Bereiche mit einem Kreiselmähwerk ab, wenden und schwaden das getrocknete Schnittgut. Für den anschließen Aufwand des Ballenpressens entsteht uns dann weder maschineller noch personeller Aufwand. 

Da dieses Vorgehen die einzige Möglichkeit ist die Roughs langfristig wieder spielbar zu machen, ohne einen Bodenaustausch auf mehreren Hektar durchzuführen, bitten wir um Verständnis, dass der Spielbetrieb an den Mähtagen eventuell leicht gestört wird. Wir wünschen Ihnen trotz der gemähten Roughs gerade Golfschläge und danken für Ihr Verständnis.

Pitchmarks - ein Problem für Golfer und Greenkeeper

Jeder Golfspieler kennt das Problem: Je nach Art Ihres Annäherungsschlages auf das Grün, hinterlässt der Golfball an der "Einschlagstelle" eine mehr oder weniger deutliche Vertiefung. Wie tief diese sogenannte "Pitchmark" ausfällt, hängt - neben Spin, Flugbahn und Geschwindigkeit, also Ihrer Spieltechnik - auch von den Bodenverhältnissen (Feuchtigkeit, Sandgehalt) und von einer möglicherweise vorhandenen Filzschicht auf dem Grün ab. Die Wucht des Aufschlags beeinträchtigt nicht nur den Ballverlauf aller über diese Stelle rollenden Putts, sondern verletzt auch die Gräser. Davon ist insbesondere der so wichtige Vegetationspunkt im Herzen der Pflanze betroffen. Der Vegetationspunkt ist das Gewebe, in dem neue Blätter gebildet werden. Die Folge des Ballaufschlags ist ein zumindest gestörtes, wenn nicht gar gestopptes Gräserwachstum an dieser Stelle der Graspflanze. 
Was können Spieler, Greenkeeper und die Natur zur Beseitigung der Schäden tun? Die wichtigste Sofortmaßnahme ist, dass der Golfspieler die Bodenvertiefung umgehend beseitigt. Mit seiner Pitchgabel fährt er dazu 3-4 mal seitlich unter die Vertiefung und hebt, durch drehen, den Boden wieder an. Das lockert den Boden und gleicht die Unebenheiten aus. Mit dieser einfachen Verrichtung hat der Spieler die Basis für eine schnelle und optimale Schadensbeseitigung gelegt. Es sollte im Eigeninteresse eines jeden Spielers liegen, für faire Bedingungen auf dem Grün auch für nachfolgenden Spieler zu sorgen. Mit einer Pitchgabel allein wird aber nicht die massive Wachstumsstörung behoben, auch die Natur ist als Helferin gefragt. 
Im Frühjahr, der wachstumsstärksten Zeit, verwächst sich das Problem "Pitchmark" in 2-3 Wochen. Im Herbst und Winter, wenn das Wachstum nachlässt oder ganz eingestellt ist, dauert es entsprechend länger, bis die Pitchmarke verschwunden ist. Auch der Greenkeeper wird seinerseits Maßnahmen ergreifen, um das Gräserwachstum anzuregen und damit die Beschädigung zu beseitigen. 
Zuvorderst ist das eine ausgeglichene und gleichmäßige Nährstoffversorgung der Pflanzen. Diese macht die Gräser auch für physische Schäden wie Pitchmarks widerstandsfähiger. Daneben kommt den beiden klassischen Bodenverbesserungsmaßnahmen, Aerifizieren und Besanden, eine große Bedeutung zu. Beide Maßnahmen tragen dazu bei, Unebenheiten, wie etwa durch Pitchmarks verursacht, auszugleichen. 
Kann man den durch Pitchmarks entstandenen Schäden vorbeugen? Leider nur begrenzt. Es ist wichtig, den Boden nicht zu feucht werden zu lassen und für einen raschen Wasserabfluss zu sorgen. Aus diesem Grund sind eine gute Drainage und bodenverbessernde Maßnahmen auch vorbeugend unerlässlich. Dazu kommt selbstverständlich eine stets gleichmäßige Nährstoffversorgung, welche die Grasnarbe wüchsig erhält. Stress durch unnötige Belastung, ungleichmäßigen oder zu tiefen Schnitt oder übermäßige Trockenheit sollten tunlichst vermieden werden. 
Auch eine dünne Filzschicht auf der Grasnarbe kann helfen, Schäden zu reduzieren. Diese Schicht schützt den Boden ein wenig vor der Wucht des Balles und trägt dazu bei, dass die „Beule“ nicht so tief wird.

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